Das Abhören von Computern ist für Profis ein Kinderspiel
Verräterische Bild Strahlung


 
Nur langsam dringt ans Licht, womit sich Nachrichtendienste seit über 20 Jahren beschäftigen: dem Abhören von Computermonitoren. Jeder Monitor strahlt seine Bildinformationen mehrere hundert Meter weit ab. Ein gefundenes Fressen für Datenpiraten! Welcher Funkfreund kennt nicht die vielen Funkstörungen, die von Computern verursacht werden. Oft sind es über hundert Frequenzen (die im Bereich zwischen 30 und 150 MHz meist sehr ungestört empfangen werden können), auf denen sich ein Computer mit seltsam klingenden Signalen im Empfänger meldet.  
 
Diese Signale haben ihren Ursprung auf den Leiterplatten und Verbindungsleitungen der Computeranlage. Doch handelt es sich wirklich nur um bloße Funkstörungen? Hört man die Signale des Rechners mit einem Breitbandempfänger genauer ab, merkt man feine Unterschiede. Während die einen monoton vor sich hinbrummeln, ändern andere ständig ihren Klang - je nach aktuellem Monitorbild. Gerade jene Funksignale können den kompletten Bildinhalt des Computermonitors enthalten, der an einem anderen Ort nicht nur empfangen, sondern auf einem zweiten Monitor sogar wieder rekonstruiert werden kann. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang auch von "kompromittierender Strahlung" des Computers, einem äußerst unerwünschten Effekt.  
 
Während Sie also in aller Stille einen vertraulichen Brief am Computer schreiben, könnte ein technisch versierter Hausnachbar zeitgleich am eigenen Bildschirm ihre Tätigkeit mitverfolgen. Natürlich wird so mancher Interessierte denken, das sei eine Angelegenheit für Spezialisten und Hacker, doch für Empfang und Sichtbarmachung der unerwünschten Aussendungen ist im einfachsten Fall ein umgebautes Fernsehgerät nötig. Daß echte Profis natürlich noch anderes Gerät auffahren, sei hier nur nebenbei erwähnt. Nicht nur ein Scanner, sondern auch ein normaler Haushaltsfernseher läßt sich nämlich auf die ausgesendeten Signale eines Computers abstimmen. Eine Wiedergabe des empfangenen Monitorbildes ist mit diesem gewöhnlichen Gerät aber noch nicht möglich. Der Bildschirm verfärbt sich bei Abstimmung auf das Signal lediglich etwas dunkler, ein erkennbares Bild baut sich aber nicht auf. Den auf diese Weise empfangenen Bildsignalen des Computers fehlen nämlich die im Fernsehsignal enthaltenen sog. Bild- und Zeilensynchronimpulse, die den korrekten Bildaufbau im Fernsehgerät genau steuern. Durch relativ einfache Modifikationen kann ein Fachmann die Elektronik des Fernsehempfängers so verändern, daß diese Synchronimpulse gar nicht mehr nötig sind und das empfangene Bildsignal des Computers gewissermaßen im Handbetrieb (mit Hilfe zweier zusätzlicher Regler für die jetzt freilaufende Bild- und Zeilenfrequenz) aufsynchronisiert und auf der Fernsehbildröhre sichtbar gemacht wird. Firmen gefährdet In den achtziger Jahren wurden erste Fälle von Spionage öffentlich bekannt, die nach diesem Verfahren arbeiteten. So wurden beispielsweise mit mobilen Empfangseinrichtungen bestückte Kleintransporter in der Nähe einer auszuspähenden Firma geparkt, um in unmittelbare Reichweite der kompromittierenden Strahlung der dortigen Bürocomputer zu kommen. Man muß zum Ausspähen aber nicht, wie in dem geschilderten Fall, in unmittelbare Nähe der Computeranlagen gehen, denn mittels spezieller Richtantennen ist ein Empfang der kompromittierenden Strahlung auch über mehrere hundert Meter möglich. Sogar wenn mehrere Computer gleichen Typs zeitgleich verwendet werden, können sich die Datenpiraten mit ihren Empfangseinrichtungen auf einen einzigen Monitor aufsynchronisieren und gezielt dessen Bild wieder sichtbar machen. Interessanterweise gehen nicht nur ausgewachsene Computer, sondern auch Laptops mit LCD-Bildschirmen sehr unvorsichtig mit ihren Bildsignalen um und sind ebenfalls weithin gut empfangbar. Für militärische und staatliche Stellen stellte sich daher schon vor vielen Jahren die Frage, wie man sich vor dieser Art Datenklau schützen könne. Schutzmaßnahmen Die Abschirmung eines Computers ist äußerst kompliziert, breiten sich die verräterischen Signale doch nicht nur durch direkte Abstrahlung, sondern auch über Netzkabel und vorbeilaufende Heizungsrohre als sogenannte Goubau-Welle völlig unkontrolliert im Gebäude und der näheren Umgebung aus. Es gibt mittlerweile verschiedene Verfahren, wie man diese unerwünschte Datenverbreitung zu verhindern versucht. Zum einen mit totaler Abschirmung des Arbeitszimmers, einem aufwendigen und sehr teuren Unterfangen, zum anderen durch Verwendung strahlungsarmer Spezial-Computeranlagen (sog. TEMPEST-Geräte), die überhaupt keine kompromittierende Strahlung mehr erzeugen. Besonders interessant scheint auch eine Art Störsender zu sein, der in Computernähe eigene Signale erzeugt und damit einem potentiellen Datenpiraten das Sichtbarmachen der empfangenen Signale verwehrt. Auf jeden Fall reichen einfache Entstörmaßnahmen wie die Verwendung geschirmter Kabel und Drosselspulen für eine Unterdrückung des Effektes keinesfalls aus! Bis heute sind wirksame Schutzeinrichtungen aber auf dem freien Markt nicht erhältlich, vielleicht schaut auch Ihnen bei Ihrer Computerarbeit bereits ein Nachbar sozusagen über die Schulter!  
 
Die Abstrahlung, wie sie von jedem Monitor ausgeht, kann auch mit einem Scanner empfangen werden. Profis sind mit entsprechender Technik - ein Laptop gehört z.B. dazu - in der Lage, das Monitorbild "abzuhören" bzw. mitzulesen.
 
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